Mit komfortablen neuen Doppelstockzügen möchte die DB im Mittleren Fernverkehr zukünftig wieder Flagge zeigen und Marktanteile vom Auto und dem sich ausweitenden Fernbusverkehr zurückgewinnen. Die DB geht damit auch auf Distanz zum Bundesverkehrsminister, der der die Bahn einseitig aufgefordert hatte, stärker im Fernbussektor mitzumischen.

Der Deutsche Bahnkunden-Verband hält das Konzept in der Gesamtheit für gelungen und kundenorientiert. Besonders erfreulich ist, dass die DB weitgehend die gemeinsamen Forderungen des Deutschen Landkreistages, des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, des Deutschen Heilbäderverbands und des Deutschen Bahnkunden-Verbands vom Juni 2011 in ihre Planung aufgenommen hat. Diese Verbände hatten seinerzeit ein Linienkonzept zur Wiedereinführung bzw. Attraktivierung eines Fernzugangebotes unterhalb des ICEs erarbeitet und der DB zur Umsetzung empfohlen.

In der nun vorgelegten Konzeption ist die (Wieder-)Anbindung fast aller Großstädte an den Fernverkehr ebenso bedarfsorientiert dargestellt, wie die Feinbedienung von Mittelzentren entlang der Fernverkehrsachsen. Über noch verbliebene „weiße Flecken“ auf der Karte muss sicher noch diskutiert werden, wie z.B. Görlitz, Bremerhaven, Garmisch-Partenkirchen.

Zu hinterfragen ist auch der Zeitplan. Für die im DB-Konzept umfassten Projekte besteht bereits heute Handlungsbedarf. Ein Warten auf die Realisierung von Infrastrukturprojekten bis hin zum Jahr 2032 sollte durch Einzelschritte kompensiert werden. Bis die neuen Züge in der benötigten Stückzahl geliefert sind, wäre zu prüfen, ob nicht bedarfsorientierte Zugverbindungen als Vorläufer eingerichtet werden können.

Auch wird der Fahrgast nicht besonders erfreut sein, dass die gastronomische Betreuung im IC-Verkehr auf „Snackniveau“ heruntergefahren werden soll. Der DBV vertritt hier die Auffassung, dass zumindest ein kleiner Imbissbereich vorgesehen werden sollte, da die Fahrzeiten dieser Linien ja einige Stunden betragen können.

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