(23.11.2018) Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV) fordert grundsätzliche Fahrradmitnahme in allen Zügen des Nah-, Regional- und Fernverkehrs. Zukünftig sollen mindestens 8 Stellplätze in jedem Fernverkehrszug angeboten werden.

 In Probstzella trafen sich Anfang November zur alljährlichen DBV-Klausurtagung Vertreter aus ganz Deutschland. Mit Blick auf die umwelt- und verkehrspolitschen Ziele der Bundesregierung wurde u. a. auch die Steigerung der Qualität des Nah- und Fernverkehrs diskutiert.

In Thüringen und Sachsen-Anhalt ist die kostenfreie Fahrradmitnahme im Nahverkehr bereits ein Qualitätsmerkmal. Bei der Vergabe von Verkehrsleistungen wird auf ausreichend Kapazitäten in den Fahrzeugen geachtet. Auf allen Linien ist die Fahrradmitnahme möglich. Dies gilt auch für Sachsen, wobei hier die Fahrradmitnahme je nach Verkehrsverbund kostenpflichtig ist.

Viele mitteldeutsche Städte sind nicht mehr an das Fernverkehrsnetz angebunden. Die Kapazität der angebotenen Fahrradplätze hat sich für Fernreisende damit deutlich verringert. Städte wie Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Naumburg sind zwar auch nach Inbetriebnahme der Neubaustrecke Berlin - München mit Fernverkehrszügen erreichbar, aber eine Ausdünnung der damaligen zweistündlichen IC-Züge auf einzelne Fahrten am Tag hat auch hier zu einer deutlichen Verknappung der Kapazität geführt.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember werden nun ausgewählte IC-Züge von Erfurt über Weimar, Jena nach Gera verlängert. Damit erhält Ostthüringen einen Anschluss an den Fernverkehr und überdies in allen IC-Zügen Fahrradplätze. Dies ist ein erster Schritt.

Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Verbesserung von Fahrradmitnahmemöglichkeiten in den Zügen einen Umstieg auf die Bahn begünstigen. Daher sieht der DBV darin eine weitere Möglichkeit, mit passenden Maßnahmen die großen ökologischen Ziele zu erreichen. Der Anteil von Berufspendlern, die ihren Weg mit Bahn und Rad zurücklegen, nimmt zu. Ausflügler nutzen weiterhin ebenfalls die Kombination Bahn und Rad. Bei alledem bleibt es natürlich wichtig, im Sinne einer optimalen Verknüpfung beider Verkehrsträger, auch Verleihsysteme an Bahnhöfen und in den Städten, auszubauen. Nur so lässt sich eine Überlastung der Züge in den Metropolregionen verhindern und eine hohe Flexibilität in der Mobilität sicherstellen.

Der DBV wird sich in seiner Arbeitsgruppe Personenverkehr mit diesem Thema weiter beschäftigen und konkretere Konzeptideen für die Umsetzung erarbeiten. Der DBV-Landesverband Mitteldeutschland unterstützt diese Bemühungen.

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