(19.02.2019) Nach der Berichterstattung aus dem Bauausschuss der Stadt Potsdam ist der DBV-Regionalverband Potsdam-Mittelmark enttäuscht vom Verhalten der Politiker. So verständlich das Ansinnen der Groß Glienicker ist, umsteigefrei in die Innenstadt zu kommen bzw. bessere Bedingungen beim Umsteigen zu haben, um so erstaunter ist der DBV über das Handeln Stadtpolitik. Seit Jahren sinkt die faktisch die Pro Kopf-Zuweisung für den Betrieb des ÖPNV in der Stadt Potsdam bei steigenden Einwohnerzahlen. Auch die Querfinanzierung durch die Stadtwerke kann das nicht auffangen. Dies führte zu notwendigen Anpassungen im ÖPNV, wie eben der Aufgabe des Parallelverkehrs zwischen Tram 96 und Bus 638 vom Potsdamer Norden in die Innenstadt. Die Politiker hätten es in der Hand, mit zusätzlichen Mitteln für den Nahverkehr hier andere Voraussetzungen zu schaffen. Die Kosten, die der Parallelverkehr zwischen Tram 96 und Bus 638 verursacht, müssen an anderer Stelle wieder eingespart werden. An vielleicht einer Stelle, an der es wirklich weh tut.

Von wenig Sachkenntnis zeugt es, den Verkehrsbetrieb als Schuldigen an den Pranger zu stellen, ohne sich über die schnelle Realisierbarkeit bestimmter Forderungen zu informieren. Bauliche Maßnahmen an der Endhaltestelle Campus Jungfernsee sind nicht alleine Sache der ViP sondern auch in Verantwortung der Stadt Potsdam. Hier wird geplant, genehmigt, finanziert und ausgeschrieben zum Bau.

Beim Thema Fahrgastinformation hat die ViP bereits einige Schritte unternommen und wird sicher weitere Lösungen für die Anzeige der Anschlüsse finden.

Einig ist sich der DBV Potsdam-Mittelmark darin: eine Parallelführung zwischen Bahn und Bus in diesem Fall ist ein Luxus, der ohne Einsparungen an anderer Stelle durch den ViP nicht zu schultern ist. So bequem es für die Groß Glienicker auch sein mag: wenn der ViP von der Stadt als Aufgabenträger nicht den Mehraufwand für den Parallelverkehr zusätzlich ausgeglichen bekommt, muss es nach Ansicht des DBV weiter einen Umstieg an der Haltestelle Campus Jungfernsee geben.

Der DBV wird die weiteren Vorgänge weiterhin sachlich kritisch begleiten und zu würdigen wissen. Die Zeit für Wahlkampfüberschriften ist abgelaufen, nun müssen Taten folgen, der Bürger ist es wert. Negativbeispiele der Stadtpolitik hat Potsdam so einige, wie Einstellung des Obus, Unterbrechung der Beschaffung Niederflurstraßenbahnen, Einschnitte im Angebot (so durch den Takt 2000) Diese lassen uns an der Ehrlichkeit verschiedener Politiker zweifeln.

 

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