Vor einem hellblauen Hintergrund eine Straßenbahn in Leipzig, ein Regionalzug vor dem Dresdner Schloss und zwei Personen, die auf einer Bank im Wald sitzen.
Vor einem hellblauen Hintergrund eine Straßenbahn in Leipzig, ein Regionalzug vor dem Dresdner Schloss und zwei Personen, die auf einer Bank im Wald sitzen.

 

Alleine ein günstiger Fahrpreis ist nur die halbe Miete, weitere Schritte müssen folgen. Weitere Entscheidungen zur spürbaren Verbesserung des ÖPNV-Angebotes mahnt der DBV an: In ländlichen Regionen gibt es weiterhin fast überall bis auf den Schulbusverkehr keine ernstzunehmende Alternative zum Auto. In den Ballungsgebieten und Metropolregionen muss dringend das Angebot wegen hoher Nachfrage deutlich ausgebaut werden.

Mit einem technischen und administrativen Vorlauf von noch nicht einmal einem halben Jahr haben die Verantwortlichen in den Ministerien, den Landes- und Kommunalverwaltungen und nicht zuletzt in den Verkehrsunternehmen Großartiges geschafft. So einen Sprung hin zu dem Start eines kundenfreundlichen, einfachen und preislich attraktiven Fahrscheins gab es noch nie zuvor. Der Start ist alles in allem, trotz Anfangsproblemen und Pannen, geglückt.

Gleichwohl gab und gibt es einige Regelungen, die nicht kundenfreundlich sind. Zum Beispiel die vielfältigen Zusatzregelungen zum Deutschlandticket je nach Verbund oder Bundesland haben schon wieder in kürzester Zeit einen unübersichtlichen Flickenteppich kreiert. Alles sollte vereinheitlicht werden!

Der DBV ist der Meinung, dass die bekannten und in Fachkreisen bemängelten „Geburtsfehler“ behoben werden müssen.

1. Mehr Flexibilität durch ein von vornherein 30 Tage gültiges Deutschlandticket (keine Abofalle).
2. Verkaufsmöglichkeit am Automaten und im personalbedienten Kauf mit Barzahlungsmöglichkeit (kein Bestellzwang).
3. Einführung eines ermäßigten Angebotes, das sich am Mobilitätsanteil im Bürgergeld orientiert.
4. Einheitlich ermäßigtes Deutschlandticket für Kinder, Schüler, Studierende, Rentner und Empfänger von Bürgergeld.
5. Ausgabe auch als Papierfahrschein.

Bund und Länder geben jeweils bis 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für die Finanzierung dazu. Allerdings sind mit diesen insgesamt 3 Milliarden Euro ausdrücklich nur die Mindereinnahmen bei den Fahrgelderlösen ausgeglichen. Es fährt davon kein Bus mehr, wird keine Straßenbahn-Linie neu eingerichtet und auch kein Regionalbahn im Berufsverkehr mehr bestellt! Das ist jetzt aber notwendig! Das Deutschlandticket ist nicht das Ziel, sondern der Einstieg in die Verkehrswende; weitere Schritte sollten folgen. Der Fahrpreis ist nur ein Puzzleteilchen von vielen.

Wenn Bundesfinanzminister Christian Lindner behauptet, dass zusätzlich ausgegebenes Geld an anderer Stelle eingespart werden muss, können wir nur die bekannten Quellen wiederholen. 3,1 Milliarden Euro kostet den Staat die Pendlerpauschale pro Jahr, 6 Milliarden Euro das Dienstwagenprivileg, 8,2 Milliarden Euro die Dieselsubvention und auf 8,3 Milliarden Euro verzichtet der Staat an Energiesteuer (nicht Umsatzsteuer, wie versehentlich in der Presseaussendung geschrieben) für innerdeutsche Flüge. Es geht also darum, ob sich die Subventions- und Verkehrspolitik ändert!

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