Die Dinosaurier melden sich zu Wort!

"Leider nichts verstanden", so muss man die Reaktion von Armin Gehl von der Autoregion aber auch von der IHK Saarland vor einigen Tagen deuten (https://saarland.ihk.de/p/IHK_warnt_in_der_aktuellen_Mobilit%C3%A4tsdebatte_vor_Ideologie_und_Zwang-17-18465.html). Keine Aussage von Vermeidung von Verkehr oder den Bau kleiner, leichter und zweckmäßiger Autos in den Vordergrund zu stellen, denn dies ist auch klar, wir werden im Saarland nicht von Heute auf Morgen ganz auf das Auto verzichten können.

Auch dem ÖPNV will man nun synthetische Kraftstoffe verordnen, keine Innovation für die Zukunft aus unserer Sicht.

Der Bahnverkehr in der Schweiz ist fast 100% elektrifiziert, dies muss auch ein Ziel für Deutschland sein und Elektrifizierung bedeutet primär Fahrdraht (Oberleitung) und kein Umweg und Systembrüche über Akkufahrzeuge oder Wasserstoff. Hierzulande war der restliche ÖPNV vor über 60 Jahren meist wesentlich umweltfreundlicher als heute, denn auch im Saarland gab es viele Straßenbahnen und später auch O-Buslinien (Trolleybus). Also, damals höchst umweltfreundlich, man war in den Ballungsräumen elektrisch unterwegs, nur der ländliche Raum wurde mit Dieselbussen bedient.
Leider haben die Ölschwemme und der billige Ölpreis die umweltfreundlichen Verkehrssysteme verdrängt.

Wenn wir in Deutschland in den nächsten Jahren viel Geld für eine Mobilitätswende ausgeben wollen, dann müssen wir wieder mehr auf Straßenbahnen und O-Busse setzen und den Schienenpersonennahverkehr als Grundgerüst. Moderne O-Bussysteme sind viel flexibler als die „Kolosse“ der 1950er und 1960er Jahre, automatische Auf- und Abbügelung der Stromabnehmer und Batterien zur Überbrückung von Hindernissen (Baustellen, Bahnübergänge, Historische Viertel) machen den Trolleybus heute wieder zu einer umweltfreundlichen Alternative.

Im Saarland rächt sich nun die zu große Nähe und der Einfluss von Lobbyisten wie Autoregion oder IHK zur Politik, denn der Wirtschaftsstandort Saarland war viel zu lange von der Automobilindustrie abhängig.

Also, vergessen wir Diesel und synthetische Kraftstoffe und setzen auf die Zukunft, Innovation und im Wesentlichen auf Vermeidung von Verkehr. Das Saarland soll kein Autoland sein oder bleiben, sondern ein Land für Menschen mit lebenswerten Bedingungen. Wir müssen wieder lernen vom Menschen her zu denken und nicht aus Sicht des Autoverkehrs.

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