3 Playmobil-Figuren stehen am Straßenrand. Im Hintergrund, sehr unscharf, fährt ein Bus auf sie zu. Foto: StockSnap, pixabay.de
3 Playmobil-Figuren stehen am Straßenrand. Im Hintergrund, sehr unscharf, fährt ein Bus auf sie zu.

Es ist unglaublich, aber wahr. Mit einem guten dreiviertel Jahr Vorlauf war das möglich, was bis dahin über Jahre hinweg nicht denkbar war: ein Fahrschein, mit dem sich der Fahrgast grundsätzlich nicht um Länder- und Zonengrenzen, Waben und Tarifbestimmungen Gedanken machen muss. Zum 1. Mai 2023 kommt das Deutschlandticket/49 Euro-Ticket als Monatskarte für den Nah- und Regionalverkehr in Deutschland. Das Deutschlandticket hat das Zeug dazu, zu einer Mobilitätskarte mit einem umfassenden Mehrwert zu werden. Vielleicht mit Preisvorteil für Mietauto- und Fahrradnutzung? Einige Unternehmen bieten das bereits ab 1. Mail 2023 an (z. B. Köln). Viel ist vorstellbar!

Der Bahnkunden-Verband dankt allen, die in den letzten Monaten daran mit Hochdruck gearbeitet haben – insbesondere den Mitarbeitenden in den Verkehrsunternehmen und Kommunen. Großartiges haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Fahrkartenschaltern und den Telefonhotline geleistet. Seit dem Verkaufsstart Anfang April gab und gibt es lange Schlangen vor den Informationsschaltern, die Rufnummern der telefonischen Beratungsstellen waren nur mit ganz viel Glück erreichbar. Alles ist Ausdruck des enormen Informations- und Beratungsbedürfnisses für die Kunden.

Ja, es gibt noch einiges zu verbessern. Aber der entscheidende Anfang ist gemacht. Große Kulanz und Nachsicht erwarten wir bei Kontrollen. Denn zu widersprüchlich und unvollständig sind die Informationen, die sich an verschiedenen Stellen finden. Und die Bedingungen ändern sich im Moment noch ständig. Ebenso viel Gelassenheit und Nachsicht fordert der DBV von den Kunden. Szenen, wie sie im Sommer 2022 mit dem 9 Euro-Ticket mit Aggressivität und Angriffen auf das Personal vorkamen, dürfen sich nicht wiederholen. Wenn Verspätungen und volle Züge bei sehr hoher Nachfrage vorkommen, sollen sich die Fahrgäste bei den Bestellern beschweren. Personal und Fahrzeuge sind zum Ärgerabladen die völlig falschen Stellen.

Umso wichtiger ist es nach Ansicht des DBV, die Einführung zum 1. Mai 2023 nicht als Ziel zu sehen, sondern als Anfang. Der Weg, der durch die Vereinfachung beschritten wurde, beginnt erst! Neben Problemen, Ungereimtheiten und Widersprüchen, die selbstverständlich ausgeräumt werden müssen, braucht es noch einen langen Atem, um das Deutschlandticket weiterzuentwickeln. Welche „Baustellen“ aktuell und kurzfristig hier derzeit bestehen, haben wir in unserer Mitteilung vom 27.4.2023 dargelegt.

  • Kurzfristig braucht es eine Vereinheitlichung des Angebots. Die vielen bestehenden Ausnahmen müssen Schritt für Schritt beseitigt werden.

  • Kurzfristig soll das Deutschlandticket auch als Papierfahrschein, ganz spontan am Automaten gegen Bargeld zu kaufen sein.

  • Alle Verantwortlichen in den Ländern und dem Bund müssen mit dem bereits bestehenden Personalmangel befassen.

  • Mittelfristig braucht es den Ausbau des Bahn- und Bus-Angebots dort, wo es noch weiße Flecken gibt.

Für die geforderte Weiterentwicklung steht der Bahnkunden-Verband mit den Erfahrungen seiner Mitglieder zur Verfügung. Dennoch freuen wir uns, wenn es am 1. Mai 2023 losgeht.

Alle, die uns ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen, Ideen und Hinweise zum Thema 49 Euro-Ticket/Deutschlandticket mitteilen möchten, können uns gerne eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. mit dem Betreff "Deutschlandticket" schreiben (dasd erleichtert die Zuordnung). Wir bitten aber um Verständnis dafür, dass unsere ehrenamtlichen Möglichkeiten es nicht erlauben, allen direkt und mit Bezug auf Ihre Mitteilung zu antworten.

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