Die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH stellt den Betrieb der Eisenbahninfrastruktur der Strecke mit Wirkung zum 15.03.2024 dauerhaft ein. Der Grund ist die mangelnde Wirtschaftlichkeit des Betriebs.
Der bestellte Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke Schönberg - Schleiz West wurde bereits zum 9. Dezember 2006 durch den Freistaat Thüringen abbestellt. Im Jahr 2007 endete der Schienengüterverkehr. Nach dem die damalige DB Netz AG (jetzt DBInfraGO AG) schon seinerzeit die Stilllegung der Strecke plante, übernahm die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH als Infrastrukturbetreiber die Strecke, um die Optionen eines Streckenerhalts nochmals zu prüfen und diese Strecke weiterzubetreiben.
Im Jahr 2010 erteilte der Freistaat Thüringen die hierfür notwendige Genehmigung. Der in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Wisentatalbahn e.V. erfolgte Betrieb der Eisenbahninfrastruktur ist von Anfang an mit hohen Infrastrukturaufwendungen verbunden gewesen. Zwar konnte die Mitwirkung des Vereins ein Teil der bereits von Anfang an bestehenden Mängel im Gleisbereich beseitigt werden. Es blieben aber bis zuletzt nicht unerhebliche Investionsaufgaben bestehen. Die über den Förderverein Wisentatalbahn e.V. durchgeführten Ftouristischen Gelegenheitsverkehre stellten immer weniger eine belastbare Grundlage für die Erwirtschaftung des zuletzt mit mindestens rund 2,0 Mio. Euro zu beziffernden Investitionsrückstands sowie der laufenden Betriebskosten dar.
Die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH musste die an dieser Strecke zu verzeichnenden Kostenunterdeckungen regelmäßig selbst ausgleichen. Der Freistaat Thüringen stellt leider keine Finanzierung von Zugleistungen auf der Wisentatalbahn in Aussicht. Entsprechende Anfragen sind abschlägig beantwortet worden. In das Ende vergangenen Jahres durch das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft vorgelegte Gutachten zur Reaktivierung von Eisenbahnstrecken in Thüringen ist die Strecke noch nicht einmal als Untersuchungsgegenstand aufgenommen worden. Auch im Regionalplan Ostthüringen ist diese Strecke lediglich zur Trassensicherung vorgesehen, wenngleich Schleiz als Mittelzentrum gilt. Einen tragfähigen Güterverkehrsbedarf gibt es zudem nicht.
Aus diesem Grund blieb hier schließlich nur die Einleitung des gesetzlich vorgegebenen Stilllegungsverfahrens nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz. Das diesem Verfahren vorgeschaltete erneute Ausschreibungsverfahren brachte auch keinen Erfolg. Über dieses Verfahren wäre es allen Interessenten möglich gewesen, den Betrieb der Strecke fortzuführen. Allerdings können erhebliche Finanzierungslücken nun mal nicht einfach wegdiskutiert werden.
Nach Überzeugung der DRE können Strecken wie die Wisentatalbahn nur bei Sicherstellung einer Grundfinanzierung durch die öffentliche Hand erhalten werden. Im Gegensatz zum öffentlichen Straßennetz gibt es eine solche Finanzierungsgrundlage aber nicht.
Zurück zur Übersicht
-
-