DB Infrago arbeitet an einem Bahnsteig zwischen Seddin und Michendorf (aber da gibt es gar keinen!)
Der DBV-Regionalverband Potsdam-Mittelmark erkennt an, dass an der Infrastruktur der Bahn gearbeitet werden muss. Wir halten die räumlichen Einschränkungen für unnötig und die Organisation des Ersatzverkehrs für nicht ausreichend.
Das Ausmaß der Arbeiten wird nicht erläutert. Angeblich wird an Bahnsteigen zwischen Seddin und Michendorf gearbeitet - die Stationen liegen hintereinander und dazwischen gibt es keine Halte. Was soll das für ein Bahnsteig und was sollen das für Arbeiten sein, wegen denen auf fast 14 Kilometern - zwischen Potsdam Medienstadt Babelsberg und Borkheide - kein Zug fährt?
Es stellen sich Fragen:
- Warum kann man die Sperre nicht durch den Rangierbahnhof Seddin umfahren?
- Warum wird nicht wie mehrfach in der Vergangenheit der RE 7 über Potsdam Hauptbahnhof und Ferch-Lienewitz umgeleitet?
- Warum endet der RE 7 nicht im Michendorf?
Diese Maßnahmen würden die Fahrzeitverlängerungen für die Reisenden deutlich verkürzen.
Das haben wir vor einer Woche die Pressestelle der Deutschen Bahn AG gefragt. Leider haben wir auf diese Fragen, auch nach Erinnerung, keine Reaktion erhalten. Schade!
Wenn es zu wenig Busse gibt und Fahrpersonal fehlt, wäre das noch ein Grund mehr, unsere Vorschläge zu prüfen! Die Regelzüge müssten näher an die tatsächliche Baustelle herangeführt werden und die Route des Ersatzverkehrs damit deutlich verkürzt werden (die Entfernung zwischen den Bahnhöfen Michendorf und Seddin beträgt etwa 4,5 Kilometer).
Die gewählte Lösung einer so großflächigen Sperrung mag für das Infrastrukturunternehmen am einfachsten sein. Für die Reisenden ist sie eine schlechte Lösung. Womöglich steigen bisherige Reisendevollständig wieder auf das Auto um?
Neben der irritierenden Begründung mit den oben erwähnten Bahnsteigarbeiten und der Nichtbeantwotung unserer Fragen sehen wir noch weitere Kritkpunkte:
- Zwar wird an Werktagen ein Halbstundentakt angeboten, aber nur mit einem Takt erreicht der Reisende in Borkheide den Anschlusszug in Richtung Dessau zur Weiterfahrt. In der Gegenrichtung besteht das gleiche Problem.
- An die Bedürfnsse von mobilitätseingeschränkten Menschen wird immer noch zu wenig gedacht. Die Kapazitäten von macimal zwei Stellplätzen pro Bus reichen oft nicht aus. Von diesem Problem sind übrigens auch Reisende mit Kinderwagen betroffen.
- An Wochenenden gibt es nur einen Stundentakt - mit einer erhöhten Nachfrage von Ausflüglern und Fahrradfahrer scheint niemand zu rechnen.
- Der Ersatzfahplan enthält zwar die Anschlusszüge in Borkheide nach Dessau, laut Fahrplan fahren diese aber nur bis Brück. Die Spalten für die Weiterfahrt nach Bad Belzig und Dessau sind komplett leer.
- Eine Veröffentlichung der Ersatzfahrpläne erst eine Woche vor dem Beginn der Bauarbeiten ist viel zu kurzfristig.
Es macht insgesamt den Eindruck, dass auch diese Fahrgastinformation wieder mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Es ging alles schon mal besser!
Wir hoffen, dass es bei den anstehenden Ersatzverkehren im Zusammenhang mit der Sperrung der Schnellfahrstrecke Hamburg - Berlin ab August 2025 eine sehr viel professionellere und kundenfreundlichere Information gibt.
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