Fahrkartenautomat an einer Haltestelle, im Hintergrund steigen drei Personen mit Rucksäcken in einen Bus ein (Bild ki-generiert)
Fahrkartenautomat an einer Haltestelle, im Hintergrund steigen drei Personen mit Rucksäcken in einen Bus ein (Bild ki-generiert)

Deutschlandticket soll wieder nur ein Jahr gesichert werden

Am 6. August 2025 will das Bundeskabinett über die Fortsetzung der Finanzierung für das Deutschlandticket beraten - für ein Jahr! Der Bundesanteil ist seit 2023 nicht erhöht worden. Gestiegene Lohn- und Energiekosten bleiben unberücksichtigt. Der DBV hat den Eindruck, dass die Bundesregierung das Deutschlandticket aushungern will.

Um die Mittagszeit des 28. Juli 2025 hat das Bundesministerium für Verkehr eine Verbändeanhörung zur geplanten Änderung des Regionalisierungsgesetzes eingeleitet. Mit der abenteuerlichen Frist 30. Juli 2025. Geplant ist, die zum 31. Dezember 2025 auslaufende Anteilsfinanzierung für das Deutschlandticket um ein weiteres Jahr zu verlängern. Mehr nicht. Keine weitere Verbesserung in puncto Nutzbarkeit, beim Erwerb oder dem Digitalzwang - Es soll alles so bleiben. Der DBV hat den Entwurf umgehend zurückgewiesen.

Seit Mai 2023 steuern der Bund und Länder den Betrag von 1,5 Milliarden bei. Es sind seit dem Mai 2023 keinerlei Kosenanpassungen berücksichtigt. Zum 1. Januar 2025 durften nur die Fahrgäste mit eine saftigen Preissteigerung von fast 20 Prozent mehr dazugeben (in den Geldbeutel Dritter lässt es sich immer bequem fassen).

Auch 2026 soll es nach dem Referentenentwurf aus dem Bundesverkehrsministerium bei 1,5 Milliarden Euro für den Bund und die Bundesländer bleiben (der Bundeshaushalt insgesamt umfasst 2025 über 348 Milliarden Euro). Da ist es tatsächlich ein unlösbares Problem, den Betrag auf 2,0 Milliarden Euro aufzustocken oder setzt die Bundesregierung nur falsche Schwerpunkte? Zumal die Verlöngerung um nur ein Jahr das Grundproblem der mangelnden Sicherheit bei den Aufgabenträgern und Unternehmen nicht löst - nur um einige Monate vertagt.

Wenn es tatsächlich auch 2026 für die Kunden keine Preiserhöhung gibt, können die Verkehrsunternehmen nur mit Einschränkungen des Angebots reagieren. So steht zu befürchten, dass durch eine reale Absenkung der Bundes- und Landesbeteiligung (denn etwas anderes ist es nicht) das Deutschlandticket vom Verkaufsschlager zum Nischenprodukt wird und 2027 gänzlich unattraktiv ist.

Warum beseitigt die Bundesregierung und die Bundesländer nicht wenigstens die bekannten und durch die Verbände seit langer Zeit kritisierten Zugangshürden? Es macht tatsächlich den Eindruck, als ob man dieses attraktive und gerne genutzte Angebot (immerhin etwa 13 Millionen Abonnenten pro Monat) lieber heute als morgen abschaffen möchte und dafür ins Koma schickt.

Warum gibt es das Deutschlandticket nicht

1. im Spontankauf am Automaten ohne Konto, ohne Mailadresse, ohne persönliche Daten und Vertrag mit einem Verkehrsunternehmen?
2. von vornherein nur für einen Monat?

Vorstellbar wäre auch eine Variante für Menschen, die Grundsicherung oder ähnliche Leistungen beziehen.

Nicht nur die Frist zur Stellungnahme zum Referentenentwurf des Bundesverkehrsministeriums von 2,5 Tagen macht deutlich, dass sich sowohl im Ministerium als auch in der Bundesregierung niemand ernsthaft mit dem Erhalt beschäftigen möchte.



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