(14.10.2025)
Raus aus dem Autostau, weg mit schlechter Luft und mehr Verkehrssicherheit durch weniger Unfälle
Der Deutsche Bahnkunden-Verband e. V. gratuliert dem Verein "Hamburg Klimaneutral e.V.". Er und gemeinsam mit ihm die vielen unterstützenden Vereine und Organisationen haben sie in der Hansestadt fast Unglaubliches geschafft. Gegen viel Widerstand aus der aktiven Stadtpolitik (sogar ehemaligen Politiker sagten prophezeiend den witschaftlichen Niedergang voraus), Unterstellungen von Gegnern, den allerschlimmsten Horrorszenarien der Wirtschaft und übler Pressepolemik haben sie die die lokale Verantwortung für Umwelt- und Klimaschutz in den Mittepunkt gestellt. Und sie haben gewonnen. Peinlich ist die Tatsache, dass auch die Fraktion einer Partei, die sich dem Umwelt- und Klimaschutz besonders verpflichtet fühlt (oder fühlte?), in der Bürgerschaft gegen den Entscheid gestimmt haben. Nun ist der Hamburger Senat verpflichtet, statt bis 2045 auf 2040 als Zieljahr Klimaneutralität umzusetzen.
Es wird Zeit, dass das Zitat aus dem Oktober 2010 von Olaf Scholz "Das ist eine schöne Idee, aber wir müssen uns fragen, ob wir uns das leisten können", das zum Aus des damaligen Projektes zur Wiedereinführung der Straßenbahn führte, von der Realität überholt wird. Es wird Zeit, dass die schöne Idee Straßenbahn endlich Realität wird.
Auch die über 60.000 Verkehrsunfälle pro Jahr und mehr als 30 Verkehrstote (2024) müssen Anlass sein, die Aufteilung des Verkehrsraumes völlig neu, mit weniger Autoverehr und mit der Stadtbahn zu denken.
Nach Meinung des DBV stehen damit die Zeichen für die rasche Wiedereinführung wieder auf Grün. Denn nur auf eine weitere Verdichtung des Busverkehrs zu setzen wird nicht ausreichen. Selbst den U- und S-Bahn mit weiteren Milliarden Euro Steuergeld zu forcieren, wird Jarhunderte dauern, bis die Projekte fertiggestellt sind und sich irgendwo in der Umweltbilanz bemerkbar machen. Da es weiterhin in der Hansestadt Autoverkehr geben wird, kann es, zumindest auf den innerstädtischen Hauptachsen gar keine umfangreiche Bus-Verdichtung mehr geben. Es führt also kein Weg an der Straßenbahn vorbei.
Die Vorteile der Straßenbahn liegen auf der Hand, auch wenn die Investitionskosten erst einmal höher sind als beim Bus. Unter anderem sind dies:
- Sie bietet viel mehr Platz für Fahrgäste,
- sie ist barrierefrei beim Ein- und Ausstieg, weil sie immer unmittelbar an der Kante der Haltestelle halten kann,
- ihre Reisegeschwindigkeit ist höher als beim Bus, weil sie laufruhiger ist und dennoch wesentlich schneller beschleunigen und abbremsen kann,
- sie bietet Älteren und mobilitätseingeschränkten Fahrgästen mehr persönliche Sicherheit bei der Fahrt,
- es können Fahrräder und Rollstühle mitgenommen werden,
- die Betriebskosten sind wesentlich günstiger als beim Bus.
Wir freuen uns, wenn die Umsetzung der baureif ausgearbeiteten Pläne zum Bau einer ersten Stadtbahn-Strecke als Folge des Klimaentscheides Fahrt aufnimmt. Hamburg braucht die Stadtbahn als wichtigen Teil der Verkehrswende. In Hamburg. Aber eigentlich deutschlandweit. Der öffentliche Verkehr bietet gerade in einer Millionenstadt wie Hamburg mit U-Bahn, S-Bahn, Bus, Taxen und Fähren zusammen mit einer Straßenbahn/Stadtbahn eine ernstzunehmende Alternative zum Auto.
Zurück zur Übersicht