Busbahnhof Pforzheim mit mehreren Bussen unter einem großen, geschwungenen Dach und einigen Bäumen davor. Rudolpho Duba, pixelio
Busbahnhof Pforzheim mit mehreren Bussen unter einem großen, geschwungenen Dach und einigen Bäumen davor.

DBV befürchtet ein langsames Sterben durch Unattraktivität

Berlin, 21. November 2025 – Das Deutschlandticket, ursprünglich als Erfolgsmodell für den öffentlichen Nahverkehr etabliert, steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Nach der Zustimmung des Bundesrates wird das Ticket bis 2030 von Bund und Ländern mit je konstant 1,5 Milliarden Euro finanziert. Zukünftige Preissteigerungen sollen vollständig nur durch die Nutzer getragen werden.

Der Deutsche Bankunden-Verband e. V. (DBV) bewertet diese Regelung kritisch. Die Weigerung von Bund und Ländern, sich an steigenden Kosten zu beteiligen, könnte langfristig zur Unattraktivität des Tickets führen. Die ursprüngliche preisliche Attraktivität, die viele Autofahrer zum Umstieg bewogen hat, könnte durch überproportionale Preiserhöhungen verloren gehen.

Der DBV sieht die steigenden Kosten für das Deutschlandticket, die nur durch die Kunden zu tragen sind, als problematisch an. Während Nutzer ab 1. Januar 2026 voraussichtlich über 75 Prozent der Kosten tragen, tragen Bund und Länder selbst weniger als 25 Prozent der Kosten übernehmen. Diese Verteilung wirft Fragen zur demokratischen Legitimation auf.

Vergleichbare Fördermaßnahmen wie die Erhöhung der Pendlerpauschale, die zu geschätzten 80 Prozent autofahrenden Bevölkerung zugutekommt, das finanzielle Engagement des Bundes beim Aufbau von Ladesäulen in Höhe von über 1,8 Milliarden Euro stehen im Kontrast zur Finanzierung des Deutschlandtickets. Der Bundesanteil von 1,5 Milliarden Euro entspricht weniger als 0,5 Prozent des gesamten Bundeshaushalts.

Die Verkehrspolitik ignorirt den Vorteil des Deutschlandtickets für Gesellschaft, Wirtschaft und Infrastruktur. Stattdessen dominiert die Betonung der Kosten. Diese Schwerpunktsetzung könnte dazu führen, dass das Deutschlandticket seine Funktion als wirksames Instrument der Verkehrswende verliert und langfristig an Bedeutung einbüßt.

Der DBV wird mit seinen Mitgliedern weiter für notwendige Verbesserungen und eine paritätische Finanzierung kämpfen

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