(26.07.2017) Der Deutsche Bahnkunden-Verband, Regionalverband Potsdam-Mittelmark, begrüßt ausdrücklich das Projekt zur temporären Verengung der Zeppelinstraße. Sie ist durch gesetzliche und politische Forderungen aus Bund und Land notwendig geworden.
Wir ermutigen die Stadt Potsdam, den begonnenen Versuch in ganzer zeitlicher Länge durchzuführen, auszuwerten und die Ergebnisse dann umzusetzen. Statt ständigem Störfeuer sollten die Kritiker am Projekt darüber nachdenken, warum es erst soweit kommen musste und die Grenzwerte bei den Luftschadstoffen so häufig überschritten wurden und werden.
Maßnahmen, die wir auch jetzt noch fordern, sind unter anderem:
Förderung von Mitfahrzentralen.
- Ausbau und Ausschilderung der Parkmöglichkeiten am Bahnhof Werder, in Geltow an der Baumgartenbrücke und am Bahnhof Pirschheide.
Hier bedarf es mehr Parkplätze und einer besseren Verknüpfung der Busse zur Tram.
- Verdichtung des Tramtaktes in die Innenstadt tagsüber vom Bahnhof Pirschheide.
- Bessere Bewerbung der Umlandbusse, nachfragegerechte Takte und Fahrzeuggrößen, abgestimmte Fahrpläne.
- P&R-Tickets als neuer Kombifahrschein.
- Anzeige alternativer Fahrverbindungen mit dem RE ab Bahnhof Werder.
- Einrichtung einer Busspur zwischen Geltow und Potsdam.
Die meisten dieser Vorschläge sind zeitnah und kostengünstig umsetzbar. Unserer Ansicht nach gibt es im Moment kaum Anreize für Autofahrer aus dem Umland, Potsdam mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Stattdessen sitzen nach wie vor 90% der Pkw-Insassen allein im Auto und im Stau.
Die Umlandgemeinden streiten sich mit Potsdam, in Potsdam streiten Politiker mit Fachleuten. Aber an konkreten Lösungsvorschlägen für eine bessere ÖPNV-Finanzierung mangelt es seit Jahren! So kürzt Landrat Blasig (Potsdam-Mittelmark, SPD) die Buslinie 634 auf Schulbusniveau ein. Das von der Umland-SPD und dem DBV-Regionalverband gemeinsam entwickelte Konzept zur besseren Erschließung von Wildpark West/Geltow/Caputh, die Linie 610, welches auch eine Alternative zum Stauproblem wäre, liegt seit 2,5 Jahren in irgendwelchen Schubladen!
Ganzheitliche Lösungen für das Stauproblem sehen anders aus!
Mittelfristig sind hier das Land Brandenburg und der Bund gefordert. Sie müssen mit neuen Lösungen, wie der denkbaren Verlängerung der Potsdamer Tram in der wachsenden Landeshauptstadt und ins Umland, die Kommunen finanziell in die Lage versetzen, den notwendigen Ausbau zu finanzieren!
Der DBV erwartet von allen Funktionsträgern in Umland und Stadt professionellen Umgang und baldige Lösungen im Sinne aller Bürger.
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