(5.4.2019) Bundesverkehrsminister Scheuer (CSU) will 1 Milliarde Euro Steuergeld haben. Damit soll der Bau privater Ladeinfrastrukturen für Elektroautos gefördert werden. Der DBV hält das für ineffektiv und eine Verschwendung von Steuergeld.

Viel sinnvoller wäre eine deutliche Stärkung des ÖPNV

auf dem Land und in der Stadt mit diesem Geld! Wer mit dem Bus und der Bahn zur Arbeit fährt. Verursacht in den Städten keine Staus, wird viel seltener in Unfälle verwickelt und produziert durch die Autofahrt keine schädlichen Abgase. Und Flächen für das Abstellen seines Autos benötigt er auch nicht.

Welchen Nutzen hatten die bisherigen Förderprogramme zur Bundesförderung von Ladestation für Elektroautos? Darüber liegen der Bundesregierung keine Informationen vor – so jedenfalls in ihrer Antwort Nummer 18/11295 auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Die Grünen im letzten Jahr.

Die Wirksamkeit der vergangenen Förderprogramme (ca. 300 Millionen Euro) ist für den Fördermittelgeber uninteressant. Trotzdem soll noch mehr Geld (gefordert: 1 Milliarden Euro) ausgegeben werden. Mit 1 Milliarde Euro können nach Berechnungen des Bahnkunden-Verbandes auf Grundlage durchschnittlicher Investitionskosten nicht mehr als 158.000 Ladepunkte gebaut werden *). Steht da der Aufwand überhaupt im Verhältnis zum Nutzen? Das sieht eher wieder einmal mehr nach einem Steuergeschenk aus.

Für den Bahnkunden-Verband ist die Förderung von privater Ladeinfrastruktur nur ein Steuergeschenk an Pendler. Denn dadurch wird die Nutzung des Autos für die Fahrt vom Land in die Stadt wieder attraktiver. Staus in den Städten verursachen auch Elektroautos, Parkraum brauchen auch sie!

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*) Nach Berechnungen der Share&Charge Foundation (Schweiz) kostet eine neue Station im Durchschnitt zwischen 1.000 € und 7.000 €. Bei einer angenommenen mittleren Investitionssumme von 4.000 € und der Fortführung der bisherigen Förderung von 60 % sind das maximal knapp 157.000 Ladepunkte in ganz Deutschland. Wenn es sich um nichtöffentliche Ladepunkte handeln soll, können sie auch nicht durch mehrere Fahrzeuge genutzt werden. Die Folge: ein Steuergeschenk für Autofahrer, die auf dem Land wohnen.

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