Der Verkauf der Eisenbahnstrecke durch den Werdauer Wald ist besiegelt. Das bestätigte die Deutsche Bahn auf Anfrage, ohne den neuen Eigentümer nennen zu wollen. Das Unternehmen beruft sich dabei auf Vertragsinhalte.
Zu den Verlieren gehören die Mitglieder des Eisenbahnfördervereins "Friedrich List", die sich ebenfalls um den Erwerb der im Mai 1999 stillgelegten Strecke beworben hatten und einen sechsstelligen Betrag boten. Der Verein hatte sich 2001 mit dem Ziel gegründet, die knapp 30 Kilometer lange Bahnverbindung durch den Werdauer Wald zu erhalten und zu reaktivieren. Ihr Ziel wollen die Hobbyeisenbahner auch jetzt nicht aufgeben. "Wir haben bisher rund 45.000 Euro in die Strecke investiert und allein im Vorjahr 800 Stunden an Werterhaltung geleistet", sagt André Ackermann. Er ist der Geschäftsführer des derzeit 16 Mitglieder zählenden Vereins. "Nach unseren Informationen ist der Kaufvertrag noch nicht rechtskräftig. Sobald der Name des Eigentümers bekannt wird, werden wir zu dem neuen Besitzer Kontakt aufnehmen. Wir sind für Gespräche bereit", sagt Ackermann. Die Veräußerung der Strecke bedeute für den Verein nicht automatisch das Aus. "Wir haben im Vereinsnamen bewusst den Zusatz Westsachsen/Ostthüringen gewählt und machen uns auch für den Erhalt anderer Strecken stark. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt jedoch auf der Strecke von Werdau nach Wünschendorf", sagt Ackermann. Ad acta legen müssen die Bahnenthusiasten jedoch ihre Pläne, im alten Bahnhof Werdau-West das Vereinsdomizil zu errichten. "Das Gebäude wurde im Paket mit der Strecke veräußert."
Dass die Arbeit des Fördervereins bisher nicht umsonst gewesen sei, zeige das große Interesse an den angebotenen Draisine-Fahrten. "Wir hatten 2013 knapp 1300 Fahrgäste und verzeichnen eine gestiegene Nachfrage, auch von Firmen und Unternehmen", so der Geschäftsführer. Deshalb werde an den geplanten Fahrten zu Pfingsten auch festgehalten. "Alles andere zeigt die Zukunft."
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