Am 17. Juli 1929 eröffnete die am Jahresanfang 1929 gegründete Berliner Verkehrsgesellschaft BVG eine neue Straßenbahnstrecke. Sie fährt seitdem vom S-Bahnhof Friedrichshagen am südlichen Rand des Landschaftsschutzgebietes Krummendammer Heide zur Endstelle Rahnsdorf, Waldschänke. Die heutige Linie 61 wird 85 Jahre alt.
Ein Grund zum Feiern? Zumindest graue Wolken haben sich über dem Fortbestand der heutigen Linie 61 zusammengezogen. Denn die BVG als Eigentümer und Betreiber dieser Straßenbahn ist mit der Auslastung der Züge nicht zufrieden und hat offenbar Probleme, die bald notwendigen Sanierungskosten für die 4,5 km lange Strecke aufzubringen. Sind es zu "normalen" Tageszeiten einige hundert, drängen sich an Sommerwochenenden weit über tausend Fahrgäste in den Zügen.
Mit vielen Millionen Steuergeld wird im Moment das Thema "Elektromobilität" vorwärtsgetrieben. Die Forschung zu umweltfreundlichem Autoverkehr wird groß subventioniert - mit fraglichem Erfolg. Stattdesse fährt die Linie 61 seit 85 Jahren umweltfreundlich. Kann es sich Berlin, das sich im Moment als "Internationales Schaufenster Elektromobilität" bezeichnet, wirklich leisten, eine Straßenbahnstrecke einzustellen und stattdessen einen Dieselbus fahren zu lassen? Die Einsparungen bei einer möglichen Umstellung von Straßenbahn- auf Dieselbusbedienung werden sich nach Schätzung des DBV kaum bemerkbar im BVG-Gesamtergebnis widerspiegeln.
So ist es eine rein verkehrspolitische Entscheidung mit weitreichenden Folgen für das Ansehen Berlins, ob die "61" auch noch in 5 und 10 Jahren von Friedrichshagen nach Rahnsdorf fährt.

Wann fahren Sie das nächste Mal mit der "61"?

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