Durch Presseveröffentlichungen mussten wir erfahren, dass die Gewerkschaft Verdi die Ausschreibung der Verkehrsbetrieb in Potsdam (ViP) von Busleistungen kritisiert. Das kann nicht unwidersprochen bleiben!
1. Im Aufsichtsrat der ViP sitzen auch Arbeitnehmervertreter und somit war die Ausschreibung bekannt.
2. Durch fehlende Finanzen und fehlendes Personal bei der ViP ist sie gar nicht in der Lage, das gesamte Angebot alleine zu fahren. Zumal es Linien mit speziellen Fahrzeugen (z. B. Linie 691) gibt, deren Beschaffung für die ViP unwirtschaftlich ist
3. Es handelt sich den infrage kommenden Anbietern ausnahmslos um regionale Anbieter.
4. Der Tarifvertrag Nahverkehr wurde auch von Verdi unterschrieben. Unserer Meinung nach trägt er nicht dazu bei, dass Berufe im Nahverkehr attraktiver werden. Das ViP-Personalproblem ist deshalb ein Stück auch selbstverursacht.
5. Aus Sicht der Gewerkschaft mag es ärgerlich sein, wenn die „Privaten“ während des Streikes fuhren. Verdi muss sich fragen lassen, warum man seit Jahren die Dauer des Warnstreikes zu Lasten der Fahrgäste ausdehnt. Waren es früher die Morgen- oder Abendstunden, streikt man heute einen halben oder ganzen Tag. Damit verliert man die Zustimmung in der Bevölkerung. Eigentlich folgt eine Mehrheit der Fahrgäste zustimmend jedem Streik. Verdi sollte durchaus andere Streikmöglichkeiten als Ausdruck des Protestes suchen.
Für die Nutzer des Nahverkehrs wird erkennbar, dass es die Politik (Arbeitgeberseite) und zum Teil auch die Arbeitnehmerseite (Gewerkschaften) nicht konsequent mit einer Verkehrswende meinen. Ärgerlich ist für den gesamten öffentlichen Dienstleistungsbereich die Haltung der Politik, nach dem Loben in Corona-Hochzeiten nur mit Minimalangeboten in die Verhandlungen zu gehen.
Um diese Probleme zu lösen braucht es endlich eine bessere Finanzierung des Nahverkehrs! Hier ist auch die Stadt Potsdam gefragt!
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