Einer Meldung der Süddeutschen Zeitung zufolge plant der Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn AG, bei Sitzplatzreservierungen in den Zügen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft einzuführen. Mitarbeitern der Bundesministerien soll es bei Dienstreisen ermöglicht werden, den jeweiligen Nebenplatz in den Fernzügen der Deutschen Bahn mitzubuchen und somit für die Dauer der Fahrt freizuhalten. Die Verkehrsunternehmen im Nah- und Fernverkehr haben seit Ausbruch der Corona-Pandemie ihre Hygiene- und Reinigungskonzepte angepasst und verbessert. Auch belegen Untersuchungen und Studien, dass bei Einhaltung der Hygieneregeln (insbesondere dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes) kein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht. Wenn jetzt das Bundesinnenministerium verlangt, dass für Dienstreisen eigener Mitarbeiter der Nebenplatz freigehalten werden soll (was bei Sitzplatzreservierungen laut Beförderungsbedingungen der DB AG bislang nur bis 15 Minuten nach Abfahrt des Zuges am jeweiligen Zustiegsbahnhof gilt), ist das nach Ansicht des DBV ein falsches Signal. Entweder die Nutzung von Bahn und Bus ist für alle sicher oder für alle unsicher. Das Recht ausschließlich für Mitarbeiter der Bundesministerien einen zusätzlichen Platz für die gesamte Fahrt zu buchen, lehnt der DBV ab. Entweder gibt es diese Möglichkeit für alle Reisende oder für keinen.

Der DBV fordert das Bundesinnenministerium deshalb auf, diesen Plan bzw. "verfrühten Aprilscherz" zurückzuziehen.

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