ICE im Bahnhof Stendal.
ICE im Bahnhof Stendal.

Der Fahrgast-Rat Wendland begrüßt die gemeinsame Initiative der Landkreisspitzen aus Lüneburg, Uelzen, Lüchow-Dannenberg und Salzwedel zum Erhalt der IRE Verbindung Hamburg – Salzwedel – Berlin. Als Ersatz für den weggefallenen IRE schlägt der Verband jedoch die Verlängerung einer bestehenden ICE-Linie ab Berlin über Salzwedel nach Hamburg vor.

Der Interregio-Express auf der Verbindung Hamburg – Salzwedel – Berlin wurde von der DB AG vor einigen Jahren als Reaktion auf die Billig-Konkurrenz der Fernbusse zwischen Hamburg und Berlin und als Nachfolger der EC- Verbindung zwischen Hamburg, Salzwedel, Berlin und Breslau eingeführt. Das Fahrtenangebot wurde jährlich überarbeitet und schwankte zwischen mehrmals täglichen Verbindungen bis zu mehreren Ruhetagen. Die Verbindung wird wochentags mehrheitlich von Fernpendlern und am Wochenende von Freizeitreisenden genutzt. Die Auslastung des Zuges war sehr unterschiedlich, was aber auch an den ständig wechselnden Angeboten lag. Die Verbindung mit Billigpreisen kann nur bei einer hohen Auslastung der Fahrzeuge einigermaßen kostendeckend sein. Vermutlich war sie es nie. Der Einsatz des unattraktiven älteren Wagenmaterials, was nicht auf anderen Bahnlinien genutzt werden konnte, lange Standzeiten in Berlin und Hamburg, machten die Fahrten auch nicht gerade kostengünstig. Das Produkt IRE gibt es nur noch in Baden- Würtemberg als besonders schnelle Regionalverbindung, steht dort aber auch auf dem Abstellgleis.

Aufgrund der vielen temporären Baustellen auf der Bahnstrecke Hamburg – Wittenberge – Berlin in den kommenden Jahren würde der IRE immer wieder für mehrere Monate eingestellt werden müssen und damit für die Fahrgäste eine unzuverlässige Verbindung.

Daher macht es für den Fahrgast-Rat Wendland Sinn, eine reguläre ICE- Verbindung auf der Linie mit Halten in Lüneburg, Uelzen, Salzwedel und Stendal einzuführen. Diese könnte auch während der Baustellenumleitungen verkehren, wenn auch mit teilweise veränderten Abfahrtzeiten.

Nachfragegerecht sollte die Linie mindestens einmal täglich verkehren: Montags bis Freitag ca. 7 Uhr ab Hamburg und Ankunft in Berlin gegen 9.30 Uhr und zurück gegen 17 Uhr ab Berlin und Ankunft in Hamburg gegen 19.30 Uhr, am Wochenende ca. 8 Uhr ab Hamburg. Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, sollten die Züge nicht nur zwischen den beiden Metropolen pendeln, was zu langen Standzeiten führen würde. Daher könnten die Züge ab Berlin über Leipzig und Erfurt nach Nürnberg verlängert werden und nach 1,5 Stunden zurück fahren. Damit würden neue Direktverbindungen für LG, UE, SAW und SDL nach Leipzig und Erfurt geschaffen und in Nürnberg ein interessanter End- und Umsteigepunkt erreicht. Grundsätzlich sollte ein in Berlin startender oder endender ICE von / bis Hamburg rück/verlängert werden, um die Wiedereinführung der Direktverbindung zu ermöglichen.

"Daher sollten die Landkreisspitzen in den weiteren Gesprächen mit der Deutschen Bahn AG nicht an den IRE klammern, sondern als Alternative eine leicht umsetzbare ICE-Verlängerung vorschlagen", so Fahrgastrat-Sprecher Thorsten Hensel.

 

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